Weihnachtskonzert – Wie es war im Anfang


Programm

A-cappella-Werke von Aaron Copland, Felix Mendelssohn Bartholdy, Michael Edgerton, Michał Ziółkowski und Francis Poulenc

Mitwirkende

via-nova-chor München

Kerstin Behnke (Dirigentin)

Eintritt frei

Der Zauber des Anfangs, die Hoffnung im Neubeginn, die Entwicklung aus einer winzigen Keimzelle – in allen Kompositionen sind sie musikalisch eingefangen. Am ersten Tag der Schöpfung schafft Gott Tag und Nacht und ermöglicht so den zyklischen Neubeginn mit jedem Morgen. Aaron Copland unterstreicht dies in seinem Werk In The Beginning durch ein ergreifendes Mezzosopran-Solo zu Beginn jedes neuen Tages: am allerersten Tag noch frei im Raum schwebend, bei allen weiteren Tagen in den Nachhall des vergangenen und noch tonal von diesem entrückt.

Auch Michał Ziółkowski fängt in seinem Agnus Die die Andacht angesichts des neugeborenen Lamm Gottes ein, indem er eine Solostimme über dem Chorklang schweben lässt.

In den Quatre motets pour le temps de Noёl von Francis Poulenc nimmt die jährliche Wiederkehr der Geburt Christi und somit der hoffnungsvolle Beginn des Kirchenjahres kompositorische Gestalt an: Die Texte werden in allen Motetten mehrfach wiederholt, erkennbar ähnlich ausgestaltet, doch unter neuen Vorzeichen. Einzig das musikalische Motiv der ersten Takte der ersten Motette steht für sich, ein absoluter Anfang, ein Urzustand, der nicht wieder zu erreichen ist.

Die Titel gebenden Worte Wie es war im Anfang sind Teil beider Werke Felix Mendelssohn Bartholdys (Jubilate, Magnificat) und markieren jeweils zum Ende des Werkes einen eindrucksvollen Moment. Mendelssohn reduziert die kompositorischen Mittel auf die melodische Keimzelle des Chorals, um dann auf die Worte und von Ewigkeit zu Ewigkeit im vollsten Glanze zu erstrahlen.

Michael Edgertons Linda Kurba Leskinaine (UA) basiert auf dem mystischen Ursprung des estnischen Sees Ülemiste, der aus den Tränen der um ihren Gatten trauernden Linda entstanden sei. Im Anfang und am Ende des Stückes erklingt der leicht bewegte See, der im Mittelteil seine Geschichte lautmalerisch erzählt.


München, St. Josef (Münchenstift), Luise-Kiesselbach-Platz 2